Montag, 17. März 2008

Nachtrag zur Elite-Uni Oxford

Das Studium an der legendären Elite-Universität in Oxford ist wohl doch nicht ganz so krass wie ich mir das auf einer Stadtführung habe erzählen lassen.
Einige Apsekte werden hier gerade gerückt:
http://www.ksta.de/html/artikel/997787978907.shtml

Dennoch scheint es ein überaus anerkanntes Studium zu sein mit wenig Freizeit und null Hobbies...

Donnerstag, 13. März 2008

Oxford Gospel Choir

Wie schon erwähnt ist der Oxford Gospel Choir (OGC) fast die einzige musikalische Aktivität zur Zeit. Ebenso war ich Mitglied des Oxford Brookes Studentenchores, der probt leider nur die ersten vier Wochen des Semsters - versteh einer die Briten.
Gut, nachdem ich den OGC jetzt einige Wochen kenne, kann ich sagen, die Stimmen sind wirklich super, die Leute können mit wenigen Malen vorsingen einen Satz nachsingen, sehr beeindruckend - ohne Noten. Das Lustige dabei ist, dass dies trotz einer recht mittelmäßigen Chorleiterin der Fall ist, die Chormitglieder scheinen die Fehler der Leiterin sofort auszugleichen. Die Fehler sind schlicht weg fehlendes Rhythmusgefühl, labiles Timing, furchtbar ruckhaftes Dirigat und, was das schlimmste ist, keine Ausstrahlung. Wie soll ein Chor Ausstrahlung entwickeln, wenn vom Chorleiter nichts kommt - seltsamerweise tut der Chor es.

Besonders genieße ich mit Schwarzen zu singen, der Anteil schwarzer Männer ist recht hoch. Wenn die ihre Zwischenshouts bringen - FETT - einfach nur FETT!
Natürlich sind auch weibliche Hochkaräter dabei, aber die halten sich mit Shouts zurück.

Letzte Woche flatterte eine Email von der Leiterin des OGC in meinen Posteingang: Es stünde ein Uniprojekt an, das Musical "The Wizard of Oz" (Der Zauberer von Oz) in einer funkigen Motown-Version (Motown ist ursprünglich eine Plattenfirma, die einen so speziellen Sound entwickelt hat, dass es zu einem eigenen Musikstil wurde: http://de.wikipedia.org/wiki/Motown).
"Motown?" dachte ich mir? "Baby, natürlich biste da dabei!". Der Sinn dieser Email war nämlich, die Mitglieder des Gospelchores für dieses projekt zu begeistern - Ziel erreicht!

Die Probe war Sonntag 11-16 Uhr, schon Knochenarbeit. Aber dass Musik nicht immer leicht ist, merke ich jedes Mal, wenn ich mein E-Piano schleppe.
Sehr imponiert mir, dass die Musikstudenten, die teilweise aussehen wie Gesichtselfmeter, mit dermaßen heißen Stimmen glänzen, dass mir einfach nur der Mund offensteht.
Ein hübsches Mädel ist dabei, blond, aufgedonnert, super Figur, aber die gesangliche Leistung solcher Mädels in der Regel piepsiger Natur ist, denke ich mir nur "Mädel, fang bitte nicht an zu singen". Was soll ich sagen - sie tut es - und es haut mich um: Ich habe scheinbar Aretha Franklin vor mir. Ich kann nur hoffen, dass mich jetzt keiner ansieht, weil mir die Tränen in die Augen schießen.
Was für ein Projekt - was für Stimmen - wenn jetzt noch ne fette Band dazu kommt, dann könnte das ein super Abschluss für mich werden. Die Konzerte finden 3.-6. April statt.

Musikalische Disaster

Nachdem sich leider viele musikalische Aktivitäten in Luft aufgelöst haben, ist fast nur der Oxford Gospel Choir als musikalische Aktivität geblieben.

Der Gründe sind unterschiedlich, meist haben die Leuten einfach "keine Eier" (Zitat von Oli Kahn). Die letzten Wochen hatten sich Musiker mit mir in Verbindung gesetzt, die sich dann nicht mehr gemeldet haben, nicht in die Pötte kamen, zu faul waren, Proberäume aufzutreiben odeer ähnliches. Auch das Angebot, für Gesang und Klavier mein Zimmer zu nutzen, blieb unbeantwortet, was sind das für Leute?

Hier eine kleine Anekdote, warum ich trotz Zusage keinen Orgeljob bekommen habe:
Eines Tages ruft mich ein älterer Herr an, er spricht langsam, er habe meine "details" von einem Pfarrer bekommen (Ich hatte ja damals mit einem Pfarrer gesprochen, dem ich dann meinen Lebenslauf in den Briefkasten geworfen hatte). Er kommt mir komisch vor - er braucht so lange, um zu antworten - als ob er während des Telefonats etwas suchte. Ich erzähle ihm also, was sich so bei mir musikalisch tut, dass ich zwar keine deutsche Literatur dabei habe, aber ihm dennoch etwas vorspielen kann.
Nungut, wir verabreden uns für den nächsten Tag, er möchte mich direkt vor der Tür abholen.

Eine viertel Stunde bevor wir verabredet sind, schaue ich durch Zufall aus dem Fenster und sehe ein Auto. Ich laufe schnell heraus, als ob ich zu spät wär, was ja nicht der Fall ist, und will die Autotür aufmachen - geht nicht - im Auto regt sich nichts. Ich bücke mich etwas, um ins Fenster zu schauen und sehe den "jungen" Mann, wie er geradeaus schaut und mich überhaupt nicht realisiert - ich klopfe. Langsam öffnet er die Tür, steigt im Schneckentempo aus und erkundigt sich, ob ich denn derjenige bin. Alles klärchen, denke ich mir, der Mann hat Alzheimer oder Parkenson und lenke das Gespräch etwas. Er scheint nur die Hälfte von dem was ich sage zu realisieren, versucht die Zentralverriegelung zu öffnen - ohne Erfolg.
So langsam werde ich denn doch ein bisschen ungeduldig und biete an, dass ich mit meinem Auto hinter ihm her fahre - ich wiederhole es mehrfach, damit er es versteht (es liegt NICHT an meinem Englisch) und reiße mich zusammen, damit ich nicht wieder ins Haus gehe, um alles platzen zu lassen.

Wir rollen endlich - Sagte ich rollen? Ich wär zu Fuß schneller... Langsam aber sicher biegen wir auf die nächste größere Straß ein - Kreuzung rote Ampel - wir rollen langsam drauf zu.
Entweder sucht der Mann irgendwas in seinem Auto oder ist einfach nur durch... Sein Vordermann bremst (wegen roter Ampel) und der Gute hat ihm hinten drauf.
Ich danke Gott, dass ich diesen 7. Sinn hatte, da nicht einzustiegen zu sein. Allerdings ist jetzt meine Geduld auch vorbei: Wutentbrannt steige ich aus, gehe zu seiner Tür, wo auch schon der Unfallgeschädigte steht und etwas irritiert in sein Auto schaut. Der "Geschädigte" ist etwas irritiert, weil sich der "Oppa" nicht rührt, der starrt nur fassungslos nach vorne. Ebenso irritiert ist er über mich, der dem Opi leicht ungehalten erklärt, dass er seinen völlig unnötigen Unfall versorgen soll und ich dann abhaue.
Ich habe nie wieder was von dem wehrten Herrn gehört - zum Glück