Donnerstag, 13. März 2008

Oxford Gospel Choir

Wie schon erwähnt ist der Oxford Gospel Choir (OGC) fast die einzige musikalische Aktivität zur Zeit. Ebenso war ich Mitglied des Oxford Brookes Studentenchores, der probt leider nur die ersten vier Wochen des Semsters - versteh einer die Briten.
Gut, nachdem ich den OGC jetzt einige Wochen kenne, kann ich sagen, die Stimmen sind wirklich super, die Leute können mit wenigen Malen vorsingen einen Satz nachsingen, sehr beeindruckend - ohne Noten. Das Lustige dabei ist, dass dies trotz einer recht mittelmäßigen Chorleiterin der Fall ist, die Chormitglieder scheinen die Fehler der Leiterin sofort auszugleichen. Die Fehler sind schlicht weg fehlendes Rhythmusgefühl, labiles Timing, furchtbar ruckhaftes Dirigat und, was das schlimmste ist, keine Ausstrahlung. Wie soll ein Chor Ausstrahlung entwickeln, wenn vom Chorleiter nichts kommt - seltsamerweise tut der Chor es.

Besonders genieße ich mit Schwarzen zu singen, der Anteil schwarzer Männer ist recht hoch. Wenn die ihre Zwischenshouts bringen - FETT - einfach nur FETT!
Natürlich sind auch weibliche Hochkaräter dabei, aber die halten sich mit Shouts zurück.

Letzte Woche flatterte eine Email von der Leiterin des OGC in meinen Posteingang: Es stünde ein Uniprojekt an, das Musical "The Wizard of Oz" (Der Zauberer von Oz) in einer funkigen Motown-Version (Motown ist ursprünglich eine Plattenfirma, die einen so speziellen Sound entwickelt hat, dass es zu einem eigenen Musikstil wurde: http://de.wikipedia.org/wiki/Motown).
"Motown?" dachte ich mir? "Baby, natürlich biste da dabei!". Der Sinn dieser Email war nämlich, die Mitglieder des Gospelchores für dieses projekt zu begeistern - Ziel erreicht!

Die Probe war Sonntag 11-16 Uhr, schon Knochenarbeit. Aber dass Musik nicht immer leicht ist, merke ich jedes Mal, wenn ich mein E-Piano schleppe.
Sehr imponiert mir, dass die Musikstudenten, die teilweise aussehen wie Gesichtselfmeter, mit dermaßen heißen Stimmen glänzen, dass mir einfach nur der Mund offensteht.
Ein hübsches Mädel ist dabei, blond, aufgedonnert, super Figur, aber die gesangliche Leistung solcher Mädels in der Regel piepsiger Natur ist, denke ich mir nur "Mädel, fang bitte nicht an zu singen". Was soll ich sagen - sie tut es - und es haut mich um: Ich habe scheinbar Aretha Franklin vor mir. Ich kann nur hoffen, dass mich jetzt keiner ansieht, weil mir die Tränen in die Augen schießen.
Was für ein Projekt - was für Stimmen - wenn jetzt noch ne fette Band dazu kommt, dann könnte das ein super Abschluss für mich werden. Die Konzerte finden 3.-6. April statt.

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