Donnerstag, 13. März 2008

Musikalische Disaster

Nachdem sich leider viele musikalische Aktivitäten in Luft aufgelöst haben, ist fast nur der Oxford Gospel Choir als musikalische Aktivität geblieben.

Der Gründe sind unterschiedlich, meist haben die Leuten einfach "keine Eier" (Zitat von Oli Kahn). Die letzten Wochen hatten sich Musiker mit mir in Verbindung gesetzt, die sich dann nicht mehr gemeldet haben, nicht in die Pötte kamen, zu faul waren, Proberäume aufzutreiben odeer ähnliches. Auch das Angebot, für Gesang und Klavier mein Zimmer zu nutzen, blieb unbeantwortet, was sind das für Leute?

Hier eine kleine Anekdote, warum ich trotz Zusage keinen Orgeljob bekommen habe:
Eines Tages ruft mich ein älterer Herr an, er spricht langsam, er habe meine "details" von einem Pfarrer bekommen (Ich hatte ja damals mit einem Pfarrer gesprochen, dem ich dann meinen Lebenslauf in den Briefkasten geworfen hatte). Er kommt mir komisch vor - er braucht so lange, um zu antworten - als ob er während des Telefonats etwas suchte. Ich erzähle ihm also, was sich so bei mir musikalisch tut, dass ich zwar keine deutsche Literatur dabei habe, aber ihm dennoch etwas vorspielen kann.
Nungut, wir verabreden uns für den nächsten Tag, er möchte mich direkt vor der Tür abholen.

Eine viertel Stunde bevor wir verabredet sind, schaue ich durch Zufall aus dem Fenster und sehe ein Auto. Ich laufe schnell heraus, als ob ich zu spät wär, was ja nicht der Fall ist, und will die Autotür aufmachen - geht nicht - im Auto regt sich nichts. Ich bücke mich etwas, um ins Fenster zu schauen und sehe den "jungen" Mann, wie er geradeaus schaut und mich überhaupt nicht realisiert - ich klopfe. Langsam öffnet er die Tür, steigt im Schneckentempo aus und erkundigt sich, ob ich denn derjenige bin. Alles klärchen, denke ich mir, der Mann hat Alzheimer oder Parkenson und lenke das Gespräch etwas. Er scheint nur die Hälfte von dem was ich sage zu realisieren, versucht die Zentralverriegelung zu öffnen - ohne Erfolg.
So langsam werde ich denn doch ein bisschen ungeduldig und biete an, dass ich mit meinem Auto hinter ihm her fahre - ich wiederhole es mehrfach, damit er es versteht (es liegt NICHT an meinem Englisch) und reiße mich zusammen, damit ich nicht wieder ins Haus gehe, um alles platzen zu lassen.

Wir rollen endlich - Sagte ich rollen? Ich wär zu Fuß schneller... Langsam aber sicher biegen wir auf die nächste größere Straß ein - Kreuzung rote Ampel - wir rollen langsam drauf zu.
Entweder sucht der Mann irgendwas in seinem Auto oder ist einfach nur durch... Sein Vordermann bremst (wegen roter Ampel) und der Gute hat ihm hinten drauf.
Ich danke Gott, dass ich diesen 7. Sinn hatte, da nicht einzustiegen zu sein. Allerdings ist jetzt meine Geduld auch vorbei: Wutentbrannt steige ich aus, gehe zu seiner Tür, wo auch schon der Unfallgeschädigte steht und etwas irritiert in sein Auto schaut. Der "Geschädigte" ist etwas irritiert, weil sich der "Oppa" nicht rührt, der starrt nur fassungslos nach vorne. Ebenso irritiert ist er über mich, der dem Opi leicht ungehalten erklärt, dass er seinen völlig unnötigen Unfall versorgen soll und ich dann abhaue.
Ich habe nie wieder was von dem wehrten Herrn gehört - zum Glück

1 Kommentar:

Marius hat gesagt…

hey thilo,

das hört sich an, als hättest du die hauptrolle in einem psycho-film.
da hast du echt mal großes pech gehabt, würde ich sagen. die geschichte klingt irgendwie irreal, so wie du sie erzählst. denk am besten nicht weiter drüber nach, sondern konzentrier dich auf andere musikalische aktivitäten oder bereite die zeit deiner ankunft vor, wenn du die turnpikes wieder beglücken wirst.

viele grüße
marius