Mittwoch, 13. Februar 2008

Sonne satt!

Ja, liebes Deutschland, der letzte Tag war einfach himmlisch: Bei 15 Grad die Winterjacke im Schrank hängen lassen, aufs Fahrrad und „gib ihm“... Dazu mein momentanes Lieblingszitat von Dieter Nuhr: „Wenn das der Klimawandel ist: Wie oft muss ich um den Block fahren, damit das so bleibt?“ Englisches Wetter im Februar – ich mag es.
Bei diesen Temperaturen scheinen die Briten diese abartige Mode, Minirock mit Leggins zum Erbrechen zu exerzieren, und das möglichst kontrastreich. Wenn sie Bein zeigen wollen, warum tun sie es dann nicht richtig? Stattdessen benutzen sie so eine „Omamode“. Asterix hat schon Recht: „Die spinnen die Briten“.

Apropos spinnen, es wird Zeit, mit ein paar Vorurteilen zu spielen:

Die Briten können nicht kochen: Generell stimmt das tatsächlich, das hat schlicht und einfach den Grund, dass sie ohne großartiges Gewürz kochen. Ich habe mir das mal in einem Café erklären lassen, jeder soll sich dass Essen je nach Belieben zusammenstellen. Auf der einen Seite nicht schlecht, auf der anderen Seite gehe ich in ein Restaurant, weil ich da das Essen so serviert bekomme, wie es nun mal sein muss. Gut, jemand, der selbst nicht kochen kann, sollte die Klappe halten, ich tue es hiermit :-)

In England ist es teuer: Grundsätzlich stimmt auch dieses Vorurteil. Die Preise sind 1 zu 1 zum Euro, allerdings sind 1 Pfund 1,50€, von daher ist es um die Hälfte teurer.
Aber: Wenn man nicht gezielt einkaufen geht, sondern einfach mal einen Blick über die Regale wagt, findet immer ein Angebot, z.B. „pay 1 buy 2“. Im Endeffekt kann man dabei günstiger wegkommen als bei deutschen Preisen.

„Hast Du keine Angst, links zu fahren?“: Nö. Ich hatte noch nie Probleme, links fahren, mache ich doch in Deutschland nicht anders. Nein, Spaß beiseite, es ist tatsächlich kein Problem, es ist allerdings nervig, dass ich das Lenkrad nicht umbauen kann. Bei Überholvorgängen ist das extrem hinderlich. Die englischen Kreisel, „Roundabouts“ sind zudem viel aerodymanischer gebaut als unsere kreisrunden. Man kann im Prinzip rein und raus fahren, ohne bremsen zu müssen. Wenn man links heraus fährt, fährt man links (wer hätte das gedacht), möchte man nach rechts, ordnet man sich rechts ein, blinkt rechts und lässt sich innerhalb des Kreisels mit der nach außen „fallen“. Dank der Bauart muss man auch nicht blinken bei Verlassen des Kreisels.

Der im letzten Post beschriebene Jazz-Gig ist ganz cool gelaufen. Es war ein alternatives Café. Ich finde alternative Leute cool, das Leben wär so ernst ohne sie. Leute mit Rauschebart und Einstein-Frisur. Um so erheiternd fand ich, dass genau diese Menschen mit Laptop und dem neusten Handy am Tisch saßen, so gar nicht konsequent. Wie auch immer, während unseres Gigs hatten wir ein „running audience“ also ein Hin und Her, ein Scheppern von Tellern – der Alptraum eines jeden Musikers. Aber wir wurden gleich für den nächsten Auftritt gebucht.

Am Samstag war der Soweto Gospel Choir in Oxford zu Gast. Abrufbar ist mein Bericht darüber unter
http://www.gospelblog.de/notizen/soweto-gospel-choir-in-oxford.html

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